Lebenslauf

Irmgard Giering (geb. Knoppick) wurde 1925 in Berlin geboren. Nach Abschluss ihrer Realschulausbildung im Jahre 1941 besuchte sie die Emmy-Stahlmann Kunstschule in Berlin. Ihr Talent wurde früh erkannt und so wurde die Künstlerin durch ein privates Stipendium unterstützt. Zudem konnte sie im Zeitraum von 1942 bis 1944 ihr Abitur an einem Abendgymnasium nachholen. Auch diese Ausbildung war für sie, dank einer Begabtenprüfung unentgeltlich.

1943 musste die Künstlerin einen schweren Rückschlag erleiden, da sie aufgrund ihres zu expressionistischen Stils an der Hochschule für Bildende Künste (HFBK) in Berlin abgelehnt wurde.

So nahm sie 1944 ihr Studium der Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität auf, während dem sie insbesondere von W. Pinder betreut wurde.  Während dieser Zeit gingen auch einige ihrer frühen Werke verloren, da sie durch die russischen Besatzungstruppen beschlagnahmt wurden. 

1945 gelang es ihr, nun doch an der Hochschule für Bildende Künste aufgenommen zu werden. Hier studierte Irmgard Giering bis 1951 unter der Leitung von Prof. Georg Tappert, Prof. Graf Luckner, Prof. Hofer, Prof. Kraus, Prof. Fischer und Prof. Kuhr. Von 1950 bis 1951 wird sie Meisterschülerin von Georg Tappert, was ihren Stil nachhaltig prägen sollte.

Im Anschluss erhält sie ein Stipendium von Karl Hofer. Die als übliche Gegenleistung für das Stipendium von Hofer selbst ausgewählten Werke der Künstlerin sind bis heute verschollen.

Von 1951 bis 1957 arbeitet Irmgard Giering als Jugendleiterin und Grafikerin in den amerikanischen Headquaters in Berlin. Nach einer Ausstellung im Rahmen dieser Tätigkeit kommt es durch irrtümliche Vernichtung zu erneuten Werkverlusten.

1956 wird Irmgard Giering die Frau von ihrem Maler-Kollegen Harald Giering und unterzeichnet ihre Werke von nun an nicht mehr mit „K“ oder „Knoppick“, sondern mit „I. Giering“ oder I. G.“.

Im Anschluss an ihr Referendariat (1959) nimmt sie ihre kunsterzieherische Arbeit an verschiedenen Berliner Gymnasien, vorwiegend aber an der Gabriele-von-Bülow-Oberschule in Berlin-Tegel, auf. Neben dem intensiven künstlerischen Austausch mit ihrem Ehemann, Harald Giering, den sie seit der gemeinsamen Hochschulzeit kannte und dessen Onkel Max Kindt, ebenso einem bekannten Berliner Maler, findet I. Giering Anregungen und Kritik im Kollegenkreis an der Bülow-Oberschule, wo i. d. R. aktive Künstler tätig waren: Heinz Georg Lerch, Volkmar Oellermann, Arnulf Spengler, Uwe Elfert, Christian Rickert.

Sie unterrichtet mit so großer Freude und Motivation, dass sie viele ihrer Schüler für die gestaltenden Künste begeistern und inspirieren kann.

Die künstlerische Arbeit der Irmgard Giering dauert – trotz ihres schweren Rückenleidens – bis Ende 2005 kontinuierlich an.

Obwohl von fachkundigen freunden immer wieder ermutigt, tritt I. Giering mit ihrem Werk nur selten an die Öffentlichkeit, da sie modischen „Kunsttrummel“ meiden möchte und in ständiger, nicht selten von Zweifeln geplagter Auseinandersetzung mit ihrem Werk lebt.

Eine Ausnahme bilden die vielen Ausstellungen in Oberhessen, der zweiten Wahlheimat der Künstlerin.  Diese sind nicht zuletzt aufgrund der intensiven Freundschaft mit der Kunsthistorikerin und langjährigen Leiterin des Hohaus-Museums in Lauterbach, Frau Dr. Carola Runge, zustande gekommen.

Irmgard Giering stirbt am 8.3.2006. Bis zuletzt von ihrem schmerzenden Körper geplagt, kämpfte sie gegen ihre drohende Unbeweglichkeit und den einhergehenden Verlust ihrer Unabhängigkeit an.